Was ist Web Produktmanagement?

Immer wieder werde ich gefragt, was ich als Web Produktmanager eigentlich mache. Da dieses Berufsbild sehr jung ist, versuche ich mal eine Definition:

Das Web Produktmanagement hat die Aufgabe, ein Internet-Projekt zu planen, zu evaluieren und unter Einbeziehung aller Interessengruppen dafür zu sorgen, dass dieses „Web Produkt“ bestmöglich umgesetzt und weiterentwickelt wird.

Ein Internet-Projekt kann z.B. eine Website, ein Online-Shop, eine Community, eine Internet-gestützte Handy-Software oder auch eine Web-Applikation sein.

Ein Produkt muss geplant werden
Das Produkt muss definiert werden

Zwei Dinge sind im Web Produktmanagement also besonders wichtig: die Planung des Produkts und die Kommunikation und Vermittlung zwischen allen Beteiligten.

Geplant wird dabei nicht nur vor dem Launch der Website. Auch bestehende Features müssen auf ihren Erfolg hin überprüft werden. Wird die Funktion angenommen? Ist sie verständlich? Hier helfen vor allem Web-Analyse und Usability-Tests. Ein Web-Produkt ist außerdem nie fertig entwickelt (auch wenn nicht mehr „Beta“ drauf steht). Die unzähligen neuen Ideen und Wünsche müssen erfasst und priorisiert werden. Der Erfolg kann auch darin liegen, sich bewusst gegen bestimmte Funktionalitäten zu entscheiden. „Featuritis“ gilt es zu vermeiden.

Planung: „W-Fragen“ des Web Produktmanagements

Will man ein gutes Produkt online bringen und erfolgreich machen, muss man sich mit vielen Fragen befassen:

  • Was ist das Produkt? Welchen Nutzen hat es?
  • Wer benutzt das Produkt?
  • Wo wird das Produkt eingesetzt, in welchem Kontext?
  • Wie funktioniert das Produkt genau?
  • Wie kann das Produkt verbessert werden?

All diese Fragen lassen sich nicht im stillen Kämmerlein beantworten sondern nur in Absprache mit all denen, die es erstellen und denen, die es am Ende auch verwenden sollen.

Kommunikation: Gesprächspartner des Web Produktmanagements

Das Produktmanagement lässt sich daher nicht in eine klassische Abteilung eingliedern, sondern agiert vor allem als Schnittstelle zwischen den Abteilungen und Interessengruppen. Und diese Gruppen sind sehr unterschiedlich.

  • Kunde (Feedback, Marktforschung, Usability-Tests)
  • Geschäftsführung, Business Development
  • Marketing
  • Software-Entwicklung
  • Design
  • Inhalteanbieter (Redaktion, Community-Management)
  • Bei E-Commerce auch Einkauf, Vertrieb und andere an der Prozesskette Beteiligte

Soweit mein erster Versuch einer Definition. Derzeit lese ich einige Bücher zum Thema, daher werde ich werde sie sicher noch vergleichen und überarbeiten.

(Foto „White Box“ von Jeff Prieb)

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